Bremgarten bei Bern
Bremgarten bei Bern

Pressemitteilung des Gemeinderates von Bremgarten bei Bern

11.09.2025

Wärmekollektiv "warm"

Der Gemeinderat spricht sich beim Wärmekollektiv für die Variante „Warm“ aus und will sie weiterverfolgen. Die Abklärungen im Dialog mit den Betreibern der Heizzentralen haben die früheren Entscheidungsgrundlagen verbessert und ergänzt. Für den Gemeinde-rat hat das warme System klare Vorteile gegenüber dem Weiterbetrieb des kalten Systems. Warm trägt wesentlich zu einer zukunftsfähigen und ökologischen Wärmeversorgung in Bremgarten bei. Der Entscheid steht im Einklang mit den Beschlüssen der Gemeindeversammlung aus dem Jahr 2019. Der Vergabe der Konzession für Bau und Be-trieb wird nun vorbereitet.

Im Jahr 2019 hat die Gemeindeversammlung den Umbau des bisher als kalter Wärmeverbund betriebenen Wärmekollektivs in einen warmen Wärmeverbund beschlossen. Nach Einsprachen gegen diesen Entscheid wurden in Zusammenarbeit mit den Betreibern der Heizzentralen verschiedene Varianten für die Wärmeversorgung neu untersucht. Der Gemeinderat hat die Ergebnisse geprüft und entschieden, dass es beim Entscheid der Gemeindeversammlung bleiben und die Variante Warm weiterverfolgt werden soll.

Folgende Gründe sind für den Entscheid des Gemeinderates ausschlaggebend:

- Erweiterbarkeit: Nur mit Warm sind grosse Erweiterungen durch Neuanschlüsse an das Wärmekollektiv möglich. Aus Energie- und Klimagründen ist die grösstmögliche Nutzung der CO2-freien Abwärme aus der ara Bern anzustreben.
- Langfristige Perspektive Wärmeversorgung: Das Erweiterungspotenzial des neuen Wärmenetzes muss jetzt genutzt werden. In 10 bis 15 Jahren ist dieses Potenzial für Neuanschlüssen nicht mehr vorhanden, weil viele potenzielle Bezüger bis dann schon eigene klimafreundliche Lösungen realisiert haben.
- Gasausstieg: In spätestens 20 Jahren sollte das Gasnetz im Hinblick auf ein Netto-Null-Ziel beim Klimaschutz stillgelegt sein. Warm kommt praktisch ohne Gas aus und ist damit die zukunftsgerechte ökologische Lösung für die Wärmeversorgung. Das alte Kaltwassernetz birgt auch mit Sanierung Risiken mit schwer abschätzbaren Folgekosten.
- Geschäftsmodell: Das warme System kann einem professionellen Contractor übergeben wer-den und so die Gemeinde entlasten.

Die Abklärungen und der Dialog mit den Betreibern der Heizzentralen waren sehr nützlich. Gemeinsam wurden verschiedene Varianten durch das Expertenbüro «Atelier Energiezukunft» untersucht: Neben der Variante warm auch der Weiterbetrieb des kalten Systems, saniert mit einem Inlining-Verfahren und mit höherem Anteil erneuerbarer Energie. Gegenüber einem war-men System käme dies günstiger. Deshalb empfiehlt Atelier Energiezukunft, die Variante «Kalt» zu realisieren, dafür aber ein geeignetes Geschäftsmodell zu suchen, das die Gemeinde entlasten würde. Im Dialog mit den Betreibern der Heizzentralen wurden neue Geschäftsmodelle geprüft, schlussendlich aber als zu kompliziert verworfen.

Für den Entscheid des Gemeinderates war nicht ausschliesslich der Preisvergleich massgebend. Ausschlaggebend ist die langfristige Sicherstellung einer ökologischen Energieversorgung für weitere Quartiere der Gemeinde durch einen professionellen Betreiber. Letzteres ist beim kalten System nicht möglich, weil ein Contractor die Risiken beim 40 Jahre alten Kaltwassernetz nicht eingehen wird. Ausserdem ist aus Sicht des Gemeinderates das kalte System mit Gas als Stützenergie nicht zukunftsfähig. Die Suche nach klimaverträglichen Lösungen für die Wärmeversorgung würde einfach auf die nächste Generation verschoben.
Damit bleibt es bei den Beschlüssen der Gemeindeversammlung zum Wärmekollektiv aus dem Jahr 2019, die auch vom Bundesgericht 2024 gestützt worden sind.

Weiteres Vorgehen
Der Gemeinderat beabsichtigt, Energie Wasser Bern mit dem Bau und Betrieb des warmen Wärmenetzes zu beauftragen. Sowohl das Verwaltungs- als auch das Bundesgericht haben bei-de eine Direktvergabe an ewb als zulässig beurteilt.

Energie Wasser Bern prüft die Auftragserteilung und die damit verbundenen Rahmenbedingungen aus wirtschaftlicher, technischer und ökologischer Sicht und wird gegebenenfalls das Projekt realisieren. Eine ausreichende Anzahl Neuanschlüsse sind für den wirtschaftlichen Betrieb eines Wärmenetzes notwendig, insofern werden auch marktwirtschaftliche Kriterien über einen allfälligen Systemwechsel entscheiden.


Bericht
Der Bericht Atelier Energiezukunft, «Zukünftige Ausrichtung der Wärmeversorgung, Wärmekollekiv Bremgarten b. Bern», ist hier hinterlegt.


Bremgarten, 11. September 2025 Der Gemeinderat




Auskunftspersonen:

Andreas Schwab, Gemeindepräsident, N: 079 753 44 77

Zum Bericht «Atelier Energiezukunft»: Thomas Stadler, Gemeinderat, N: 079 922 84 44

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